15. Oktober

Ein Tag für den Weißen Langstock

Unser Tag für mehr Mobilität und Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen

Warum dieser Tag?

Seit 55 Jahren, seit 1974 steht der 15. Oktober als „Tag des Weißen Stocks“ im Kalender der Vereinten Nationen. Fünf Jahre zuvor hatten die USA dieses Datum zum „Verkehrssicherheitstag des Weißen Stocks“ deklariert. 

Berufsstand mit Nachwuchsproblemen

Der Umgang mit dem Langstock will gelernt sein. Die nötigen Fertigkeiten vermitteln die Rehabilitationsfachkräfte für blinde und sehbehinderte Menschen. Auch von diesen Fachkräften gibt es schon jetzt zu wenige, und die Sicherung der Versorgung in Schleswig-Holstein ist, wenn nichts geschieht, in absehbarer Zeit nicht mehr gesichert. Über Wege und Möglichkeiten ist auch hier zu reden. 

Rehabilitation nach Sehverlust hat im deutschen Gesundheitswesen nicht den Stellenwert, wie dies bei Erkrankungen des Kreislaufsystems oder des Bewegungsapparats oder nach Krebs gegeben ist. Auch hierüber ist zu reden.

Und Welcher Stock passt zu mir?

Auch ganz praktische Aspekte des Gehens mit dem Langstock werden thematisiert. Unterschiedlich sind die Spitzen, mit denen der Boden erkundet wird. Verschieden sind Griffe, Längen, Fertigungsmaterial, Gewicht, Aussehen und diverse Gebrauchseigenschaften. Worauf man achten muss und was Geschmackssache sein mag – auch darüber informiert unsere Veranstaltung. Christine Lossmann vom Bundesverband der Rehabilitationslehrer /-Lehrerinnen für Blinde und Sehbehinderte e.V.  gibt eine kleine Stockkunde und bietet die Möglichkeit für individuelle Konsultationen.

Unser Langstock hat es verdient, gepriesen und gefeiert zu werden. Er ist unser Auge auf dem Weg vor uns. Er macht die anderen Verkehrsteilnehmer aufmerksam, dass wir eingeschränkt sind in unserer Wahrnehmung. Er erzeugt Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft. Wir sollten ihn selbstbewusst als Teil von uns verstehen. Wo Inklusion gelebt wird, signalisiert unser Langstock den sehenden Mitmenschen, dass wir Respekt, Achtsamkeit und Sicherheit auf unseren Wegen brauchen. Die Woche des Sehens ist eine Gelegenheit, dafür zu werben.

Die Jahrhundert-Idee zum Weißen Stock

Eine große Feier soll es geben – nicht hier und nicht jetzt sondern 2031 in Paris. Bis zur Hundertjahrfeier bleiben reichlich 6 Jahre Zeit. Auf dem Weg nach Paris macht die Idee der internationalen Jahrhundertfeier einen Zwischenstopp bei uns in Neumünster. Der Enthusiasmus, mit dem der Industriedesigner und Entwickler des IO-Stocks Tobias Stuntebeck seine Idee zu dieser Feier vertritt, ist ansteckend. Es kann am Ende auf eine große Verabredung hinauslaufen: 

Auf Wiedersehen am 7. Februar 2031 in Paris! Den Namen der Wieder zu entdeckenden Frau, die 1931 die ersten 500 weißen Stöcke herstellen und am 7. Februar 1931 sehr öffentlichkeitswirksam verteilen ließ, sollte man sich schon einmal einprägen: Guilly d’Herbemont. Sie hat Zeit ihres langen Lebens für ihre Idee gearbeitet, wurde dafür in die französische Ehrenlegion aufgenommen und geriet dennoch in Vergessenheit. 

Das soll nicht so bleiben, haben sich Tobias Stuntebeck und seine Partner gesagt, die da sind: das Unternehmen whitecane., das IRIS Institut, das Institute for Design Research and Appliance (IfDRA), der Rat für Formgebung, die Hans Sauer Stiftung und die Ernst und Elfriede Griebel-Stiftung. 

Im Gespräch bleiben

Nach den zwei Informativen und unterhaltsamen Stunden wird es vermutlich noch viel Redebedarf geben. Ab 13:00 Uhr sind im Restaurant „Johann Amalia“ gleich nebenan dafür 50 Plätze reserviert. Dies ist eine gute Gelegenheit, sich für kleine Gesprächsrunden zu verabreden.

Zusatzangebot des Museums: 

Das Textilmuseum Neumünster bietet auch die Möglichkeit, seinen neuen, inklusivem Medienguide auszuprobieren. Er soll Pilotcharakter für Schleswig-Holstein haben. 


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